„Arbeit und Organisationen werden gestaltet, ohne dass klar ist, was die konkreten Ziele sind“ so Carsten Schermuly in seinem Buch „New Work – Gute Arbeit gestalten“. Er spricht mir dabei aus dem Herzen. Regelmäßig nehme auch ich in den Gesprächen mit Unternehmen war, sie wollen schneller, attraktiver und moderner werden, sind sich jedoch gar nicht im Klaren darüber, was genau das für sie heißt.

So höre ich fast in jedem Austausch, die mittlerweile allgemein bekannten, Schlagwörter mit denen sich Unternehmen auseinandersetzen, wie Agil, Scrum, New Work, Holokratie, Umgang mit Generation Y und Z oder Employer Branding. Dabei wundert mich nicht, wenn der Blick dafür verloren geht, um was es wirklich geht.

‍So werden Maßnahmen eingeführt, ausprobiert, hinterlassen verbrannte Erde und können ganz schön teuer sein. Denn oftmals werden Mitarbeiter demotiviert, verlassen das Unternehmen oder verweigern sich künftiger Neueinführungen.

‍Dabei ist das Ziel von New Work doch genau das Gegenteil. Es geht darum ein Arbeitsumfeld so zu gestalten, dass Mitarbeiter

• sich einbringen, entfalten können

• Einfluss und Bedeutsamkeit erleben,

• sich in den täglichen Herausforderungen kompetent fühlen und

• selbstbestimmt handeln können

auch bekannt unter „Psychologisches Empowerment“.

Der Weg dorthin gelingt nur, wenn Arbeitsbedingungen an die Mitarbeiter und nicht Mitarbeiter an die Arbeitsbedingungen angepasst werden. Dann bekommen Unternehmen Mitarbeiter die,

• zufrieden sind

• mehr leisten als von ihnen erwartet wird

• Probleme proakiv lösen

• als coolster Employer Branding-Prozess wirken

• leistungsfähiger sind

• sich mit dem Unternehmen identifizieren

• innovative Ideen unaufgefordert einbringen

• nicht bei einem Angebot des Mitbewerbers sofort wechseln

• psychisch fit sind

• als Kundenmagnetwirken

• später in Rente gehen

Arbeit neu zu gestalten bedeutet, sich mit den Gefühlen und Gedanken der Mitarbeiter während der Arbeit zu befassen. Welche Ängste oder Bedenken haben sie, inwieweit würden sie sich gerne einbringen und neue Kompetenzen lernen, was braucht es eventuell, um selbst Entscheidungen zu treffen? Welche Kommunikations-, Interaktions- und Handlungsmuster dürfen dabei von Führungskräften und Mitarbeitern überwunden werden?

Arbeit neu zu gestalten bedeutet vor allem, Menschen kommen sich selbst und anderen näher! Sie zeigen sich so wie sie sind und lernen Erwartungen, Gefühle und Bedürfnisse konstruktiv zu benennen – sie entfalten ihr ganzes Potential und ihre wahre Identität. Das führt zu einer WIN-WIN-WIN-Situation. Der Mensch lebt ein erfüllteres Leben, ist durch seine Potentialentfaltung eine Bereicherung für das Unternehmen sowie für die Gesellschaft.